Der Appaloosa

Das Besondere der Appaloosas beschränkt sich durchaus nicht auf die "Colorful Heritage" , die außergewöhnliche Farbvielfalt des ansonsten im Gebäude dem Quarter Horse und Paint ähnlichen Westernpferdes, sondern vor allem findet es Ausdruck in seinem ruhigen, willigen Wesen, seiner ausgeprägten Treue zum Menschen, die sie in Verbindung mit seinem ausgezeichneten Gedächtnis und seiner Anspruchslosigkeit im Umgang besonders liebenswert erscheinen lassen.
Der Appaloosa ist als einzige Rasse untrennbar mit der Geschichte eines Volkes verbunden, den Nez Percè Indianern. Sie züchteten diese Rasse durch eine ständige Auswahl aus den besten Tieren ihrer Herden.
Der Einbruch in der Weiterentwicklung kam, als sich der letzte Häuptling der Nez Percè, Chief Joseph, einer militärischen Übermacht ergeben mußte. Die Appaloosas wurden dabei über den ganzen Kontinent verstreut und wären sicherlich als Rasse ausgestorben, wenn sich nicht eine Gruppe von Pferdeliebhabern gefunden hätte, die der Initiative von Claude Thompson folgend 1938 den ersten Appaloosa Horse Club (APHC) in Oregon zum Schutz und zur Verbreitung der Rasse gründeten.

Der Appaloosa als Freizeitpferd

Die Anhängerschaft der Westernreiterei, die sich auf einem zuverlässigen Pferd mit Zügelführung und relaxtem Sitz in freier Natur bewegen möchte, wächst rapide.
Durch den angenehm flachen Trab und schaukelstuhlähnlichen Galopp sowie dem gelassenen Wesen der Appaloosas wird der entspannte Ritt durch die Natur zu einem Erlebnis, das den Reiter nicht völlig abgekämpft nach Hause kommen läßt.
Ebenso durch seine ausgesprochene Kinderfreundlichkeit wurde der Appaloosa in den letzten Jahren als Familienpferd immer beliebter.

Das Showpferd Appaloosa

Die Vielseitigkeit und Leistungsfähigkeit beweist sich jedoch nirgendwo besser als auf der internationalen Turnierbühne.
Jedes Jahr werden die erfolgreichen Turnierpferde in den Halter- und Reitpferdedisziplinen geehrt.
Die Halterklassen ermöglichen dem Pferdebesitzer schon im Fohlenalter eine Beurteilung im Vergleich zu anderen Geschlechtsgenossen und erlauben damit eine Planung für das Pferd, ob es bevorzugt in Zucht, Freizeit oder Turnierwesen weitergeführt werden soll. Die Appaloosas werden dabei am Halfter im Schritt, Trab und aufgestellt den Richtern vorgeführt. Dabei werden die Harmonie des Gebäudes, die Gleichmäßigkeit der Gänge sowie Verhalten, Ausstrahlung, Persönlichkeit und Manieren bewertet.
Eine Halterklasse, die es nur bei den Appaloosas gibt, ist die Klasse "Most Colorful", bei der die besondere Fellzeichnung des Appaloosas berücksichtigt wird. Dabei werden zu 60% die Farbe und zu 40% Gebäude, Verhalten, Manieren und Aussehen bewertet. Die Palette geht dabei vom einfarbigen Appaloosa über teilweise stichelhaarigem Haarkleid, Snowflakes, Leopards bis hin zur Blanket. Bis zum heutigen Tag ist die Farbgebung der Appaloosas wissenschaftlich nicht abgeklärt, da sie sich als einzige Art im Tierreich nicht an die Mendelschen Gesetze hält.
Jede Fohlengeburt ist für den Züchter eine Wundertüte, weil sich selbst bei gleicher Anpaarung immer wieder unterschiedliche Farbkombinationen ergeben.
Die gerittenen Klassen lassen sich mit Rücksicht auf den historischen Hintergrund zusammenfassen.
· Cutting / Working Cowhorse
· Reining
· Pleasure / Western Horsemanship
· Trail
Hunterklassen

Quelle: Appaloosa Source Book 1998

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